Steckbrief des Oryctolagus Cuniculus

Wissenschaftlicher Name der Art Oryctolagus Cuniculus
   
Ordnung Hasenartige
Familie Hasen
Gattung Oryctolagus
Art Wildkaninchen
Alter ca 10 Jahre + -, eher weniger, da die Tiere zur Beute Anderer werden
Lebensraum Felder, Wiesen, Erdwälle, Hecken, Waldränder bis 500m Höhe
Paarungs- bzw Tragzeit Feb. – Okt./ ca. 28 – 31 Tage
Zuwachs Mehrere Würfe vom Frühjahr bis Herbst
Merkmale Höhlenbauer, ca bis 3 m tief und bis zu 45 m lang
Farbe Graubraun, unterm Bauch heller
Lebt in Kolonien ( Zusammenschluß mehrerer Gruppen )
Nahrung Pflanzenfresser
Verhalten Dämmerungsaktiv, Fluchttier, Höhlenbewohner
Foto Pixabay/ Wildkaninchen
Foto Pixabay/ Wildkaninchen

 

 

Die Urform unseres niedlichen Hauskaninchens, ist das Wildkaninchen.

Das kleine, graubraune Tier, ist heute auf der Welt weit verbreitet. Nur in weiten Teilen Skandinaviens und auf Island, sind sie nicht ansässig. Kaninchen lebten ursprünglich auf der Iberischen Halbinsel und  in Teilen Nordafrikas, wo sie vor mehreren tausend Jahren von den Phöniziern  entdeckt wurden. Die waren von der starken Population der Tierchen so beeindruckt, dass sie das neu entdeckte Land nach den Hopplern, die den heimatlichen Klippschliefern ähnelten,  benannten.

Kaninchen sind tolle Architekten und Höhlenbauer und leben in großen Kolonien. Beliebter Lebensraum des Wildkaninchens, sind Gebiete mit sandigem Boden, in dem gut gegraben werden kann, sowie Parks und Waldränder mit viel Buschwerk. Sie fressen Kräuter, Knospen, Gräser und Rinden etc.

Sowohl ihr Geruchssinn als auch ihr Hörsinn  sind extrem gut entwickelt, was auch sein muss, denn sie sind ständig auf der Hut vor Räubern.

Innerhalb der Sippe gibt es sowohl dominante als auch unterwürfige Rammler und Häsinen. Es herrscht eine feste Rangordnung, die gnadenlos und bis aufs Blut ausgefochten wird.

 

Natürliche Feinde des Kaninchens sind z. Bsp. Räuber wie  Wölfe, Luchse, der Fuchs sowie Marder, der Bussard, Wiesel, der Iltis, Waschbären, Habichte und Eulen u.s.w.

Krankheiten, wie die Myxomatose und RHD ( Chinaseuche ) führen immer wieder zu hohen Verlusten.

Mancherorts ist das auch für Beutegreifer, die auf Kaninchen angewiesen sind, ein Problem.

 

 

 

Auf dem Bild links siehst du ein Widder-Kaninchen, im Innern seines Baus. Dankeschön liebe Saskia, ich freue mich, dass ich das Foto hier zeigen darf.

Auf dem Bild rechts ist ebenfalls der Eingang eines Kaninchenbaus zu sehen. Vielen Dank für das Foto.

 

In der Natur verzweigen sich die Gänge solcher Bauten unter der Erde und können bis zu 3 Meter tief und 45m lang werden. An manchen Stellen gibt es Kammern, sogenannte Kessel. Die Verzweigungen haben mehrere Ein- und Ausgänge, die eine schnelle Flucht an mehreren Stellen zulassen.

Im Setzbau wird der Nachwuchs geboren und in geschütztem Raum aufgezogen. Die Mutter verschließt diesen nach dem Säugen der Babys wieder sorgfältig, mit Erde und Pflanzenteilen. Mit ca 3 Wochen verlassen die Jungkaninchen zum ersten Mal ihr "Kinderzimmer".


Vom "kleinen Wilden" zum Hauskaninchen

Für die Verbreitung und Domestizierung der Kaninchen, sorgten die Menschen schon vor sehr langer Zeit .

Durch Seefahrer und Handelsreisende sowie Soldaten, wurden Wildkaninchen auf anderen Kontinenten angesiedelt.

Die Römer hielten die Tiere wegen des Fleischs und des Fells, in großen, ummauerten Gehegen. In diesen sogenannten Leporarien, vermehrten sich die kleinen braunen Hoppler wie sie wollten und waren unkompliziert zu halten, im Gegensatz zu Hasen. Dies wird, als der Beginn ihrer Entwicklung, vom Wild- zum domestizierten Haustier betrachtet. Die Tiere wurden zur sicheren Nahrungsquelle.

Etwa 1000 n.Chr. begannen Mönche, Kaninchen zu halten. Anreiz dafür war, dass man junge Kaninchen und deren Föten, in der Fastenzeit, als "fleischlose Kost" essen durfte.

 

 

In Australien sind Kaninchen inzwischen eine verhasste Plage, denn sie haben eine sehr hohe Reproduktionsrate. Die einst eingeschleppten Tierchen richten dort enormen, wirtschaftlichen Schaden an. Kaninchen machen keinen Halt vor angelegten Blumenbeeten in Gärten, sie fressen Jungpflanzen, Feldfrüchte und Sträucher. In Australien werden sie, wie auch einige andere Tiere, mit aller Macht bekämpft.

 

Kaninchen wurden im Laufe der Zeit immer größer und schwerer gezüchtet und so entstand der 

Oryctolgagus cuniculus forma domestica- das Hauskaninchen. Heute gibt es eine große Vielfalt an Rassen.

 

Nicht mehr nur zur Versorgung, wegen des Fleischs und des Pelzes, werden sie heutzutage gezüchtet. Auch, weil der Mensch Gefallen an ihrem niedlichen Aussehen und an ihrer Zutraulichkeit gefunden hat.

 

 


Sehr entfernte Verwandte

Auf der Abbildung unten kannst du sehen, dass sich die Hasenartigen in zwei Zweige teilen. Zum einen in die Familie der Pfeifhasen und zum anderen, in die der Hasen. Aus der Familie der Hasen, gehen wiederum etlichen Arten hervor- unter anderen auch die Wildkaninchen, sowie die echten Hasen. Sie sind also nur sehr entfernt miteinander verwandt.

Die Hasenartigen zählen nicht zu den Nagetieren, aufgund der Unterschiede des Schädelaufbaus und der Zähne.

 

Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Hasen
Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Hasen

Weitere Erklärung zur Abbildung

 

 

 

 


Quellen

 

Quelle: Wikipedia

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wildkaninchen&oldid=196139236

am 29.01.2020

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Hasen 

Abbildung Phylogenetische Systematik der Hasenartigen nach Matthee

am 19.03.2020
Conrad A. Matthee, Bettine Jansen Van Vuuren, Diana Bell Terence J. Robinson: A Molecular Supermatrix of the Rabbits and Hares (Leporidae) Allows for the Identification of Five Intercontinental Exchanges During the Miocene. Systematic Biology 53 (3); S. 433–447

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Phylogenese

https://de.wikipedia.org/wiki/Phylogenetischer_BaumErklärung zum Begriff Phylogenese, bzw phylogenetischer Baum

am 20.03.2020

 

 

 

Quelle: Kosmos, Angela Beck

Zwergkaninchen Halten, Pflegen, Beschäftigen

Seiten 8/9, Die wilden Ahnen

ISBN 978-3-440-15746-6

 

Quelle: Kosmos, Claudia Toll

Kaninchen halten und pflegen, verstehen und beschäftigen

Seiten 8/9, Die wilden Verwandten

ISBN 978-3-440-12524-3