Vergiftung beim Kaninchen

 

Sowohl im Garten als auch in der Wohnung kann es passieren, dass Kaninchen giftige Pflanzen fressen. Auf das Selektionsvermögen der Tiere darf sich nicht allzu sehr verlassen werden, da unsere domestizierten  Kaninchen das nicht mehr so gut können, wie ihre wilden Verwandten.

 

Ein Tierarzt braucht möglichst genaue Angaben zu der Pflanzenart und der aufgenommenen Menge, um richtig handeln zu können. Es gibt verschiedene Pflanzengifte, die unterschiedlich wirken. Demzufolge werden unterschiedliche Symptome gezeigt, die auch von der Menge des Toxins abhängig sind.

Umgekehrt lassen sich aber durch Symptome keine exakten Rückschlüsse auf die Art des Toxins schliessen.

Zu unterscheiden ist zwischen:

  • Neurotoxinen ( Nervengifte )
  • Kardiotoxinen ( wirken auf den Herzmuskel, wie z. Bsp. der schöne Fingerhut auf dem Foto oben )
  • nierenschädigenden Toxinen
  • darmschädigenden Toxinen
  • Hepatotoxinen ( Leberschädigend ) oder
  • Hämotoxinen ( Blutgifte )

Einige der bekanntesten, hochgiftigen Pflanzen sind mit Sicherheit die Eibe, der Fingerhut, Efeupflanzen, Oleander, Lilien, Maiglöckchen, Amarylis, Hyazinthen, Weihnachtsstern, Goldregen, Blauregen uvm.

Der Halter des Kaninchens sollte also genau prüfen, von welcher Pflanze Teile gefuttert wurden oder welche Pflanzen im Garten  für das Tier erreichbar waren. Sofern dies direkt beobachtet wurde, hat man Glück und kann präzise Informationen geben. Wenn Pflanzen gesammelt wurden, welche waren es genau?

Evtl muss der Flüssigkeitshaushalt stabilisiert werden.  Die Beschleunigung der Giftausscheidung ( durch Infusion ) und die eventuelle Toxinbindung ist sehr wichtig.

Vergiftungspatienten müssen überwacht werden, um Veränderungen des Herz-Kreislauf-Zustands und der Atmung schnell zu bemerken. Die Tiere könnten krampfen und verschiedene Organe könnten betroffen sein. Die Körpertemperatur ist in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.

Die Art der Medikamente und das weitere Vorgehen bestimmt der Tierarzt. Eventuell muss eine Blutuntersuchung gemacht werden, bei der verschiedene Werte geprüft werden. Zwecks Überwachung macht es Sinn, das Kaninchen lieber etwas länger in der Obhut der Arztpraxis zu belassen.

Ausser durch Pflanzen, gibt es natürlich auch andere mögliche Vergifungen, z.B. durch Chemikalien wie Unkrautvernichter, Dünger, Reiniger, Medikamente etc. In solchen Fällen ist die Richtige Info an den Tiearzt über das Produkt ( evtl. Verpackung mit Auflistung der Inhaltsstoffe) lebenswichtig für das Kaninchen.

Vergiftungen äussern sich zum Beispiel durch Atemnot, Zittern und Krampfen, Speicheln, Lähmungen und apathischem Verhalten, Durchfällen, veränderten Pupillen und Bluten aus Körperöffnungen, um nur einige Symptome zu nennen.

Zögern kann den Hoppler das Leben kosten. Hier ist schnelles Handeln überlebenswichtig.

 

 

Zum Artikel über Vergiftung durch  Schimmelpilz im Heu:

 

www.kaninchen-clan.de